Samstag, 26. Februar 2011

Drei Tage

Ich galube ich kenne jetzt jeden Winkel in diesem Souq, der sozusagen die gesamte Altstadt ausmacht. Sogar ueber die Daecher bin ich spaziert. Das alles hat mir aber nicht bei meinen Einkaufen geholfen. Das mit dem Handeln liegt mir echt so gar nicht (Claudia, ich wuenschte, Du waerest hier) und bestimmt freuen sich jetzt mindesten 7 Verkauefer, dass wieder so einen dusseligen Touristen gefunden haben. Dafuer ist mein Rucksack doch um einiges schwerer. Doch nicht nur kaeufliche Sachen reisen mit mir heim. Jetzt bin ich drei Tage durch den Garten Gethsemane (den wir uebrigens voellig falsch aussprechen) geschlichen, weil ich ja unbedingt ein Olivenbaumblatt mitbringen wollte. Ihr erinnert Euch, da stehen 8 Olivenbaueme, die Jesus schon gesehen hat. Und natuerlich sind sie sittsam abgezauent, sonst koennte ja jeder Tourist einfach einen Zweig abbrechen. So bin ich drei Tage jeden morgen ab in den Garten - natuerlich mit hunderten anderen Touristen und habe den Blick immer stur auf den Bodengesenkt, in der Hoffnung, dass so ein Baum mal ein Blatt von sich geschmissen hat. Die sind aber ziemlich zaeh die Biester...

Da ich inzwischen auch den Weg vom Berg Zion, wo das letzte Abendmahl stattgefunden hat, durch das Kidrontal zum Garten Gethsemane gelaufen bin (jaja, das ist schon noch alles Jerusalem, ist halt ein bisschen weitlaeufiger hier, mit Bergen und Taelern), habe ich vollstes Verstaendnis, warum die Juenger am letzten Abend eingeschlafen sind und die hatten im Gegensatz zu mir ja auch noch ein ueppiges Mahl mit 4 Glaesern Rotwein hinter sich

Auch den Oelberg habe ich in seiner Gaenze erwandert, die Steigung liess zumindest mich gans schoen japsen. Obend wird man dann mit einer wunderbaren Aussicht und heftigstem Wind belohnt. Also ich bin mir sicher, bei uns fiele das schon in die Kategorie Sturm.

Auf dem Berg gibt es dann noch eine Kirche, die natuerlich wieder auf einem hieligen Ort gebaut wurde, naemlich auf der Hoehle, wo Jesus noch einmal seinen Juengern begegenet ist, die kann man natuerlich im Kelelr der Kirche besichtigen. Ein paar Meter weiter steht dann die Himmerfahrtskapelle, die allerdings fest in muslimischer Hand ist. Die glauben ja auch an Jesusu. Und so gibt es darim einen Fussabruck von Jesus im Stein, den die Muslimen aber schon weggerubbelt haben... nun vielleicht war ich deswegen die einzige Besucherin

Auf jeden Fall ist mir jetzt klar, warum es hier so viele Berge gibt. Immer, wenn etwas im Verfall war, haben die einfach etwas drauf gebaut. Und so kommt es, dass jede Kirche, Kloster und sonstiges seine Heiligtuemer im Keller hat und ansonsten die Stadt in den Himmel waechst.

Den heutigen Nachmittag habe ich in der Neustadt verbracht. Schliesslich habe ich ja von meiner letzten Geocahcingtour einen Travelbug mit nach Israel geschleppt, den ich hier unbedingt aussetzen wollte. Leichter gedacht als getan, da ich ja kein GPS mit hatte und auch hier im internet alle Suchen mit Koordinaten fuer Israel immer auf eine blanke Karte fuehren. Ich fuerchte, auch das haben die hier geblockt. Schliesslich hatte ich einen entdeckt, von dem ich glaubte, ich koenne ihn rein aus der Beschreibung finden. Nahe am Israelmuseum, nur ueber die Strasse zwischen den Steinen hiess es - ein ganz leichter Cache... Abgesehen davon, dass ich hierzu einmal durch die gesamte Stadt musste und Jerusalem ist nicht so klein, hatten die bei ihrer beschreibung vergessen zu sagen, dass ueber die Strasse ein ganzer Park lag, dessen Wege alle mit Felsbrocken gesaeumt waren... Ich glaube, wenn mich jemand beobachtet hat, hat er bestimmt gedacht, mich habe irgendein jeruselmsyndrom befallen, wie ich da so stundenlang in jede Steinritze geglotzt habe. Aber, Muehsal wird belohnt oder, so, ich bin fuendig geworden...

Das war auch so fast mein letztes Abenteuer, morgenfrueh husche ich nur noch schnell zum Feldendom bevor mein Taxi zum Flughafen kommt.

Ich danke Euche wie immer fuer die liebevolle Begleitung, alles weitere persoenlich

Donnerstag, 24. Februar 2011

Einmal quer durch und wieder zurueck

Bevor ich mich tatsaechlich zu den Kreuzrittern aufmachte musste ich doch noch einen kleinen Stop in Sachen heiligen Stationen einlegen, ich hatte doch echt schon Entzug. Es gibt ja das sogenannte Jerusalemsyndrom, da beginnen die Leute sich fuer irgendeine biblische Persoenlichkeit zu halten... nein, so weit ist es noch nicht (auch wenn Baebel meine Wasserratten anzweifelt), aber so ein Leben mit soviel Heiligtuemern macht doch etwas mit einem...

Also bin ich erst noch einmal an den Jordan gefahren. Bisher hatte ich mir den Jordan immer als grossen reissenden Fluss vorgestellt, aber erst noch nicht einmal halb so breit wie der Main... Dort wo er den See Genezareth verlaesst gibt es eineTaufstelle, nciht die Originale, wo Jesus getauft wurde, denn die leigt im Grenzland und praktisch wie sie hier mit Heiligtumern umgehen, haben sie den Platz einfach mal um ein paar Kilometer verlegt. Und da waren sie auch schon wieder die Wasserratten, die scheinen hier ueberall zu sein... Und da stehen dann in Reih und Glied die Taufwilligen in weissen Hemdchen. Das Taufen geht hier echt zur Sache, nicht nur so ein bisschen Bespritze mit Wasser, nee, man wird komplett rueckwaerts untergetaucht. Aber alle tauchen dann ganz beseelt wieder auf. Eigentlich eine schoene Stimmung an diesem Ort, da auch viel und in allen Sprachen gesungen wird. Ein bisschen laestig ist das Verlassen dieser schoenen Staette, man muss natuerlich durch einen Souveniershop. Hier gibt es alles zu erwerben, nur Kreusspiltter nicht, da haben sie wohl dann doch erkannt, dass das mal eine endliche Geschichte sein muss, anders als die Berliner Mauer... Aber ein Souvenier setzt dem ganzen die Krone auf, im wahrsten Sinne des Wortes. Man kann hier Dornenkronen mit Echtheitszertifikat erstehen...

Dann wandte ich dem See, an dem ich uebrigens nicht einen Fischer entdecken konnte, bestimmt sind seit Jesus Zeiten alle Fischbestaende laengst aus dem See geholt, dem Ruecken zu und begab mich an die Meereskueste nach Acre, der einstigen Kreuzfahrerstadt. Acre ist eins der zauberhaftesten Fleckchen Erde. Hier ist die Zeit echt stehem geblieben. Kleine Gassen am Meer und eine riesiege unterirdische Kreuzfahrerburg, traumhaft. Den Abend habe ich dann mit einem Strandspaziergang verbracht, um mich in den naechsten Kibbuz aufzumachen.

Kibuzzim hoeren sich zwar spannend an, wuerde ich aber nicht noch einmal aufsuchen. Sie liegen echt alle ab vom Schuss und sind ihre ganz eigene Welt, muss mann schon moegen. Hermetisch abgeriegelt mit Schranken, aus denen sie einen auch nicht ohne weiteres rauslassen, wenn man nicht den Schluessel dazu hat. Ich habe ein paar mal waehrend der ganzen Tage vor diesen Schranken gestanden und musste umdrehen.

Heute bin ich dann noch einmal nach Nazareth gefahren, weil ich dort noch unbedingt ein orginal nachgebautes Dorf zu Jesus Zeiten besichtigen wollte. War grossartig gemacht, man kann da volontieren und lernen, wie man Schafe huetet, wer also mal eine Auszeit braucht...

Den Rest des Tages turne ich nun schon wieder in Jerusalem rum. Den Wagen habe ich abgegeben und mich mit dem Taxi zu meinem naechsten Hotel begeben, nahe der Altstadt... der Taxifahrer erzaehlte mir gleich, wie gut er den Hotelbesitzer kenne, er sozusagen ein Bruder sei... nur das Hotel fand er nicht und machte mir doch glatt den Vorschlag, ich solle aussteigen, bezaheln und zu Fuss weitergehen, es koeene ja nicht mehr weit sein... natuerlich bin ich nicht ausgestiegen, was mir nicht sehr freundlich Worte einbrachte, nach mehrmaligem Fragen fand er es dann aber...

Jetzt stecke ich mittem im Gewuehl, also ganz nach meinem Geschmack. Ich habe mich durch den Souq treiben lassen und noch einmal die Keuzigungskirche besucht - fuer mich wirklich der hier heiligste und ergreifendste Ort. Morgen wird es noch einmal ernst, mir steht nur der halbe Tag zur Verfuegung, denn es ist schon wieder Sabbath und ab 13.00 Uhr geht nichts mehr. Bis dahin stehen noch der Abendmahlssaal auf dem Programm, Schindlers Grab und ein paar andere Orte... und ab nachmittag werde ich mich irgendwo auf den Oelberg zur Ruhe begeben. Es schliesst her wirklich alles, zumindest, was juedisch und christlich ist (warum die Christen das so uebernommen haben, ist mir eigentlich nicht ganz klar). Ausser, dass man als Tourist mit geschlossenen Oertlichkeiten konfrontiert wird, hat man am meisten mit den Fahrstuehlen zu kaempfen. Das ging mir in meinem ersten Kibbuz so (ich war im siebten Stock) Fahrstuhlknopf druecken bedeutet fuer einen Juden Arbeit, welche am Sabbath verbiten ist. Also werden alle Fahrstuehle so eingestellt, dass sie in jedem Stock automatisch halten und die Tueren oeffnen. Letzte Woche wusste ich das noch nicht und war voellig genervt von dem Fahrstuhl, der meinen Erachtens defekt war...

Dienstag, 22. Februar 2011

Auf in die Hoehe

Nach dem letzten Kommentar traue ich mich kaum zu schreiben, dass ich heute einen wunderschoenen sonnigen Tag hatte und im Tshirt wandern konnte (Die Temperaturangaben waren doch nicht fuer Deutschland, oder???) Mein erster Weg fuehrte mich in ein Naturreservat zum Geier glotzen. O.k., eigentlich wollte ich den grossen Trail laufen, aber als ich nach ca. 500 m schon halb Galilea an meinen Schuhen kleben hatte, so matschig war es, gab ich mich doch dann mit dem kleinen Rundweg zufrieden. (bin halt doch ein Weichei) Und auch hier sind die Geier fuer mich geflogen. In so einem tierarmen Land wie Israel ist man schon gluecklich, wenn man einen Geier in 1 km Entfernung erblickt...

Mein Weg fuehrte mich dann weiter auf die Golanhoehen, vorbei an alten Kriegsstaetten und immer wieder Armee. Fuer uns ist Israel irgendwie auf den Gazastreifen fokussiert, aber hier wird Krieg deutlich spuerbar. Unterstrichen wird die Kulisse den ganzen Tag durch Gefechtsfeuer von den Uebungsstuetzpunkten. Selbst als ich schon wieder in Mittelgalilea war, war das noch hoerbar.

Den Nachmittag habe ich in einem anderen Reservat verbracht, hier gab es freilebende Wasserbueffel, die allerdings nur langweilig im Wasser lagen, und Mengen von riesigen Wasserratten, ohne Schwanz bestimmt eine Elle lang. Andrerorts haette man bestimmt von einer Plage gesprochen, hier stehen sie unter Naturschutz. Allerdings war ich ueberrascht, festzustellen, dass sie Vegetarier sind und quietsch orangene Zaehne haben. Der Weg durch diese Moor- und Wasserlandschaft war zwar kuenstlich angelegt, aber von zauberhaftem Gezwitscher gefuellt. Ein schoener Ausgleich zu all den Staedten.

Den Abend hat es mich jetzt nach Safed verschlagen, das ist beinah so etwas wie Poona in Indien, nur auf Juedisch. Wer also irgendwie in die Kabbalah einsteigen moechte, muss hierher. Dieser Ort strotzt mal wieder von Galerien, aber dieses Mal der anderen Art. Ich moechte ja keinem der hier ansaessigen Kuenstler zu nahe treten, aber es sind so die Bildnisse aus den Selbsterfahrungsgruppen... nee, einige sicher besser, aber immer mit irgendeinem Kabbalah oder sonstigen mystischen Touch... Ich habe mit einer Amerikanerin geplaudert, die hier lebt und auch sie war ganz erfuellt von dem Spirit des Ortes... Und ich... ich habe langsam Jesus-Entzug. Da jagt man tagelang den heiligen Staetten hinterher und dann ist mit einmal alles vorbei... nun morgen versuch ich mich dann mal auf den Spuren der Kreuzritter

Montag, 21. Februar 2011

Gelebte Geschichte

Nun mein Auto haette ich in Jericho fast mit einem Oehrchen weniger bekommen. Nachdem Besuch im Internetcafee gab es noch ein shawerma, natuerlich mit Humus und dann machte ich doch grosse Augen. Inzwischen hatte ein Strassenhaendler seinen Stand hinter meinem Auto aufgebaut, so dass es geraume Zeit braucht, bis er seinen Stand ein paar Zentimter verlagert hatte und mir mit viel Geschrei den Weg in die Autoschlange bereitetet. leider reichte der Platz fuer meine Fahrkuenste nicht ganz aus. Wie gut, dass die Spiegel einfach weggklappen, also fuhr ich ungeruehrt weiter.

Und weiter hiess, die Wueste hinter mir lassen. Jetzt ist Isrel so gruen wie Irland und wenn nicht ein paar Palmen stehen wuerden, kaeme man gar nicht auf den Gedanken Europa verlassen zu haben. Inzwischen bin ich am See Genezareth und krame in meinen Erinnerungen an biblische Ereignisse. Geneigte Leser duerfen gerne aushelfen.Mein Kibbuz liegt direkt am See und dann kommt natuerlich wieder gar nichts... was mir schon wieder einen hungrigen Abend einbrachte, denn ich hatte einfach keine Lust mehr ins Auto zu steigen, denn es regnet une regnet und regnet. Man kann so ungefaehr die Uhr danach stellen, ab 14.00 Uhr faengt es an zu regnen, ab 16.00 Uhr wird es daemmrig und die shops fangen an einzupacken. Ein Land fuer Fruehaufsteher also. Aber so einen Abend auf den See zu glotzen hat ja auch was (kann ich naemlich von meinem Fenster aus)

Also wie war das... Galilea, Jesus Hauptwirkungszentrum... Zumindest ist mir inzwischen klar, warum sie den Mann immer zum Predigen aufs Wassr gerudert haben... Der Strand ist hier nicht breit und er war fuer seine Juenger echt zum Sicherheitsrisiko geworden, wenn die Meute versuchte ihm so nahe wie moeglich zu kommen. An die Geschichte mit dem Sturm auf dem See vermag ich nicht so recht glauben... der See ist naemlich gar nicht so gross, wie sollte da ein Sturm aufziehen und man kann auf alle Faelle ans Ufer schwimmen. Heute habe ich mir dann die Stelle angeschaut, wo er die Speisung der 5000 vorgenommen hat und was soll ich sagen, ein Stein und zack haben die eine Kirche drueber gebaut... das geht in einer Tour so und ich habe sicher mein Pensum an Kirchenbesuchen fuer die nachsten 5 Jahre abgearbeitet.

Der naechste Punkt, wenn man so einmal um den See faehrt,ist das Wohnhaus Petrus, wo Jesus ja laenger gelebt hat. Jetzt sagt der Reisefuehrer aus, dass es hier endlich mal gesicherte Ausgrabungen gibt und ich bin schon gaz gespannt. Und was ist, da haben die doch schon wieder eine Kirche draufgebaut, wobei diese Geschichte mal interessanter ist. Also Jesus lebt da, das Haus wird zu einem Begegnungspunkt seiner Anhaenger. Sehr zum Gram der Juedischen Gemeinde, die schnell mal mit einem grossen Tempel dagegen haelt, sozusagen zwei antike Strassen weiter. Jesus wird gekreutzigt, Petrus zieht in die Lande um zu predigen, doch seine Familie bleibt da wohnen.Und das Haus bleibt weiterhin Treffpunkt von Christen. Die Familie muss anbauen, weil so viele kommen. Schon bald kommt 100derte Jahre spaeter die Zeit, wo man sich oeffntlich zum Christentum bekennen kann. Also errichtet die Familie hier eine erste kleine Kirche als Begegnungsstaette. Natuerlich zum Aerger des Tempels, der ruestet neu,mit schoenem weissen Sandstein auf. Dann wurde alles veschuettet, wieder ausgegraben und die Christen bauten einfach eine noch groessere Kirche als den alten Tempel gegenueber ueber Petrus Haus.... Wie war das, hat Jesus nicht immer gegen Eitelkeit gepredigt...

Die naechsten Stunden habe ich dann in Kanaan verbracht, eigentlich auch eher eine unspektakulaere Stadt,mit zwei Kirchen im Widerstreit, in welcher denn nun die Kruege liegen, in denen Jesus Wasser zu Wein verwandelte. Ich habe doch noch einmal ueber diese Geschichte nachgedacht und bezweifle, dass Jesus dieses Wunder so rein aus Selbstlosigkeit verbracht hat. stellt Euch die Scene doch mal folgendermassen vor. Jesus ist zu der Hochzeit, weil er sich hier mit Maria Magdalena treffen wollte (war irgendwie die Schwaegerin oder so) und ein Auge hatte er ja bekanntlich auf Maria geworfen.Da sitzt er so den Abend neben ihr und zu seiner anderen Seite irgendso ein altes hutzeliges Weib, welches sich ewig noergelnd an ihn wendet, dass es auf dieser Hochzeit noch nicht einmal Wein gaebe. Da platzt ihm irgendwann der Kragen und er wandelt das Wasser, damit die Alte endlich Ruhe gibt... Ihr seht, hier wird Geschicht echt lebndig...

Der naechste Stop auf meiner Route wr dann Nazareth. Nazareeth hatte ich mir eigetlich beschaulich vorgestellt und bin erschlagen von der arabischen Grossstadt. Aber es haette mir zu denken geben sollen, dass der Reisefuehrer etwas von einer Skyline schreibt... Hauptattraktion ist hier natuerlich die Verkuendigungsscene und was glaubt Ihr? Natuerlich wurde auch an diese Stelle wieder eine Kirche gebaut....

Fuer heute soll es also genug sein mit den Kirchen und morgen versuche ich es mal mit Natur auf den Golanhoehen. Ich furchte, da wird es kein Internet geben, selbst hier in Nazareth war es schon wieder schwierig. Ich sitze jetzt bei einem Herrenfriseur und haue in die Tatsen, wobei die extrem kleben, was sicher vom Haarspray kommt

Sonntag, 20. Februar 2011

Dem Stern nach

In Bethelem bin ich also mit einem funktionsuntuechtigem Navi einfach dem Stern gefolgt... und irendwie findet man auch all diese touristische Einrichtungen, hier die Geburtskirche... jaja, wo einst der Stall stand, steht heute eine Kirche. Hier war es die Hearsuforderung den Eingang zu finden. Nicht dass man glaubt, man schreitet durch grosse Portale, nein ich bin erst auf die Tuer aufmerksam geworden, als ich bemerkte, dass sich Touristin durch ein kleines Loch in der Mauer fotografieren liessen. Das war die Tuer... ungefaehr Brusthoehe, einfach ein Loch in den Mauern, die Tue der Demut... dann wandelt man durch duestere Saeulengaenge, bis man wieder auf ein Rudel Touristen trifft, die in einem weiteren Loch im Boden verschwinden. Der heutioge Stall ist naemlich im Keller (wenn man architektonische Kenntnisse aus der alten Zeit bemueht, haben sie versucht doch hier nahe an die damaligen Begebenheiten zu kommen) Im eller ist dann ein Stern in den Boden gelassen und hier passierte die heilige Begebenheit. Derart ernuechtert versprach ich mir doch mehr vom Feld der Hirten, doch an dem muss ich glatt vorbei gefahren sein.

Die naechsten Stunden vergingen mit Irrfahrten durch die palaestinensiche Wueste. War aber superschoen (und immer noch keine Bilder, ich habe eine geschlagene Viertelstunde gebraucht, um den Blog zu oeffnen und sitze nun vor einer tastatur, auf der man ein z, d, c, v, b und h erkennen kann, alles andere ist Blindflug) Die Wuestenstrasse fuerhte mich an den naechsten Kontrollpunkt. Nachdem die Erfahrung bisher ja positiv verlaufen sind, fuhr ich zuegig darauf zu und wurde prompt heraus gewinkt. Dann musste ich mein gesamtes Auto leeren (waren ja nur drei Taschen), die Sachen in ein Wachhaeuschen schleppen und wurde gefilzt. Mein Auto wurde mit spiegeln und Hunden untersucht. Was die wohl glauben, dass ich heiliges Joradnwasser schmuggel...

Danach ging es weiter durch die Wueste zum Toten Meer. Ich war am tiefsten Punkt der Erde! Leider war es echt zu kalt zum Baden, aber es ist schon beeindruckend auf der einen Seite das meer, auf der anderen die Wueste... und sonst nichts. Dieses Nichts liess mich leider auch den Rest des Tages hungern, was ja gar nicht geht... Spaet abends habe ich dann wohl die einzige Raststaette entdeckt, in der ich todesmutig Pommes gegessen habe, sollte man echt vermeiden...

Heute habe ich mich dann noch einmal in Richtung Wueste aufgemacht und mir die Hoehlen angeschaut, in denen man die Schriftrollen entdeckt hat,,, nun ja, ich durfte von ca. 50 Meter Entfernung auf den Eingang gucken... Weiter, natuerlich imemr noch ohne Navi geings nach Jericho... aber ich auch gefunden, aber leider haben die mich nicht reingelassen... Am Kontrollpunkt wurde mir erklaert, er sei geschlossen und ich muesste einen anderen nehmen... Ob ich den Weg wuesste, erst rechts, dann rechts und dann noch mal rechts... nun es gibt hier in der Wueste ja nicht so viele Strassen, so dass es beim zweiten Anlauf auch klappte.

Jericho kann man endlich mal ein beschauliches kleines Staedchen nennen, was voellig arabisch wirkt. Einzige christliche Begebenheit hier liegt ausserhalb, der Berg, wo Jesus vom Teufel in Versuchung gefuehrt wurde. War ich auch schon, und ich kann sagen, dass ich ueberhaupt nicht wusste, welch Steigungen so ein Auto denn verkraftet... bisher habe ich ihn auch nur zweimal abgewuergt... Die haetten mir aber mal besser einen Gelaendewagen verpassen sollen. Nach zwei Tagen Wueste sehen das Auto und ich entsprechend aus. Jetzt versuche ich den Wagen mal wieder aus seinem Parkbereich zu entfernen, in der Hoffnung, dass ich nicht wieder ein Ticket gewonnen habe. das erste habe ich schon in Jerusalem geschossen. Dort hatte ich ganz brav zwei Parkticket in einem Lebensmitetlshop gekauft und in Fenster gelegt. Und trotzdem ein Ticket...Ich fuehlte mich unherecht behandelt und wollte schon zur Polizei, dass sie mir das mal erklaeren, bis ich mir die Tickets einmal genauer anschayte... es sind sozusagen Rubbellose, man muss den Tag und die Uhrzeit, wo man parken moechte freirubbeln... kann doch niemand erahnen...

Nicht ganz in der Reihenfolge der biblischen Geschichte, mache ich mich jetzt mal auf nach Nazareth...

Samstag, 19. Februar 2011

Schrieb ich, dass es ein modernesl Land ist... nun, auf internet bezogen ganz und gar nicht. Ich habe absolute Schwierigkeiten ein Netcafee und einen Zugang mit gar noch lateinischen und nicht hebraischen Schriftzeichen zu finden. Und jetzt muessen nicht die Besserwisser kommen, ich brauch doch nur die Tatstatur umschalten... hilft auch nichts, wenn die Tasten nur hebraeische Zeichen aufweisen...

Jetzt sitze ich in einem auf Minusgrade runtergekuhlten Laden und der einzige Angestellte, bestimmt noch keine 18 Jahre guckt irgendeinen Film in Lautstaerke einer gesamten Diskothek und dabei ist es noch vormittag... aber zurueck zu den sieben Bergen....

Nach dem mich meine Autovermeitung nun mit einem Ibiza ausgestattet hatte, dachte ich, alles wird gut. Doch ich hatte bisher nur den Namen meines Kibbuz, keine Adresse. Es hat ein wenig gedauert, bis ich begriffen habe, dass ein Kibbuz keine Adresse hat, sondern einfach der Ort ist. Man gebe also den Namen in das Navi, versuche ungefaehr drei unterschiedliche Schreibweisen und dann bleibt nur noch Stadtmitte. Das Hotel des Kibbuz muss man dann so finden und es liegt natuerlich nicht in Stadtmitte... All dass mutete ich mir bei meiner ersten Fahrt natuerlich auch noch im Dunkeln zu...

Mein Kibbuz liegt wirklich hinter den sieben Bergen, den Bergen des Judas... einigge Kilimoter ausserhalb von Jerusalem, wobei die Fahrt nach Jerusalem immer schneller geht als zurueck merkwuerdiger weise. Der Verkehr in der Stadt geht nach Faustrecht, aber ich werde besser, bisher schaffe ich es mich zumindest nach jedem dritten Wagen in die Reihe zu draengen.

In meinem Kibbuz gibt es nichts... und wenn ich sage nichts, meine ich auch nichts.... wenn ich also abends noch etwas essen moechte muss ich ins naechste Dorf fahren, da soll es aber auch den besten Humus geben. Allerdings, wenn ich nach meiner Rueckkehr in naher Zeit noch einmal Humus essen muss, streike ich, es gibt ihn morgens mittags, abends... Das Hotel ist ein wirkliches Hotel, Ibis-Charakter, sein bestechenste Eigenschaft ist der Blick ueber die Landschaft. Und die ist hier mit Zypressen und Huegeln wunderschoen.

Selbst Jerusalem ist irgendwie auf Huegeln gebaut, und es geht munter auf und ab, so ne Handbremse haelt hier bestimmt nicht lange. Mein zweiter Tag in Jerusalem war der Sabbath. Den Vormittag habe ich in einem stren juedischen Viertel verpasst. Hier laufen alle in traditioneller Kleidung rum und Besucher werden mit Plakaten an Waenden darauf aufmerksam gemacht, sich zuechtig zu kleiden und die Kinder nicht anzusprechen. Nach diesem besuch, weiss ich gar nicht mehr, warum sich ueber Kopftuecher bei den Muslimen aufgeregt wird, das hier ist nicht gearde besser....

Danach ging es zur Klagemauer. Die hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt... groesser, eindrucksvoller... ist aber halt nur ne Steinwand, an die man als Touri noch nicht einaml herantreten kann. Hier sind uebrigens auch Maenner und Frauen streng getrennt, wobei natuerlich den Maennern dreiviertel der Wand zusteht.

Den Nachmittag habe ich an einer Prozession der Franziskaner teilgenommen. Sie laufen jeden Freitag unter Gesinge die Via dolorasa. Ein schoenes Bild, wie die Glaubensgemeinschaften nebeneinender bestehen. Die Franziskaner ziehen singend durch die Gassen, waehrend der Muezzin versucht sie mit seinem Ruf zu uebertoenen. Und dann kennen die Farnziskaner eine Abkuerzung, die Jesus genommen haben muss, mitten durch zwei Kirchen, mein Reisefuehrer schrieb nichts davon, da ging die Via einen anderen Weg. Wir waren wohl eine Gruppe von ca. 100 Peplen, die so singend durch die Gassen und kleinen Treppen der Kirchen wobte. Eine Herausforderung fuer die Souqpolizei, die mehr fach ihre Knute einsetzte, auch wenn ein Tourist nicht ordentlich in der Reihe ging.. ein Erlebnis der besondern Art.

Danach habe ich den Garten Gethsemaneh besucht. Also, die machen ja hier aus jedem Stein, den Jesus beruehrt hat, ein Heiligtum. Nur der Schweiss und die Traenen, die im Garten auf die Erde gesickert sind, haben sie irgendwie vergessen... wie auch immer, der Garten ist mcro klein, ca. 12 Olivenbaeume, hier hatten die Soldaten wirklich ein leichtes Spiel, da haette es noch nicht einmal eines Judas bedurft...

Abends bin ich noch einmal an die Klagemauer, es war schliesslich Sabbath. Und da war es schon ein ganz anderes Bild... kein stiller Ort, nee, hier geht wirklich die Post ab. Es ist wie eine riesiege Openairparty, alle in ihren schicksten Sachen... und im Kreistanzend werden Lieder gesungen...

Am heutigen Tag hat es mich ins palaetinensische Gebiet verschlagen. Ich stecke jetzt in Bethlehem. War gar nicht einfach zu finden, denn die Israelis haben alle palestinensischen Orte im Navi geblockt. Mann mus dazu irgendwelche Grenzkontrollen passieren und jetzt stecke ich nicht in einer kleinen beschauelichen Stadt mit Stall und so, sondern es ist irgendwie eine Massen Haeuseransammlung und ich habe bisher noch keinen blassen Schimmer, wie ich irgendetwas finde. Denn hier haben auch die englischen Bezeichnungen auf den Strassenschildern aufgehoert. Aber es haben ja auch Touristen vor mir geschafft....

Donnerstag, 17. Februar 2011

Hinter den sieben Bergen, bei den....

morgens in Tel Aviv eingestiegen und schon eine Stunde spaeter in Jerusalem ausgespuckt, habe ich mich als erstes auf den Weg in die Old City gemacht. Eine grandiose Mischung, man laeuft durch einen Souq von einer heiligen Staette zur anderen und auf dem Weg zur Grabeskirche kann man so alles erwerben, was das Herz begehrt, Kerzen, Weihrauch, Kreuze....

Wenn man keinen Fueher hat, ist man hier ziemlich aufgemissen, wie jeder, der jemals einen Souq besucht hat, weiss. Aber Gott sei es gelobt, gibt es ja die vielen Menschen mit erhobenen Regenschirmen, denen eine grosse Gruppe folgt. So habe auch ich die Grabeskirche finden koennen. Ich wueder Euch gerne Bilder zeigen, aber heute sitze ich an einer internetmaschine, die noch nicht einmal irgendeine Art Steckverbindung hat... Die Grabeskriche ist so ziemlich die eigenartigste Kirche, die ich je gesehen habe. Fuer die nicht Glauebigen unter uns... Sie ist sozusagen auf dem Huegel Golgatha gebaut oder in den Huegel, je laenger ich darueber nachdenke, desto unwahrscheinlicher... Man betritt die Kirche und findet sich als erstes vor Menschen, die sich auf eine Steinplatte schmeissen. Auf dieser soll Christus nach Kreuzabnahme gesalbt worden sein. Geht man dann sozusagen in den ersten Stock, findest man sich in einem Raum, wo Christus seiner Kleider beraubt wurde, damals natuerlich noch unter freiem Himmel und gleich daneben ist eine Felsspalte auf der dann einst das Kreuz stand. Und in regelmaessigen Abstaenden kommen drei Kirchendiener, die Weiharuch und Myrre verteilen. Ich in ja nicht wirklich glaubensfest, hat aber eine Anmutung von den drei heiligen Koenigen...

Die Grabeskirche ist sozusagen das Ende des Leidenweges, der Via Dolorosa, die ich dann rueckwaerts gelaufen bin. Stellt Euch keine Strasse, sondern einen ca. 2,5 m breiten Souqweg vor. Und zwischen Leidenstation 4 und 5 habe ich dann mein Mittagessen eingenommen... eigentlich schon blasphemisch. O.k., angesichts des Troubels faellt es einem schwer besinnliche Gedanken zu bekommen. Doch sind wirklich viele Menschen aus Glaubensgruenden hier, fangen an zu singen, schmeissen sich auf die Knie.

Ich wollte dann noch in den Felsendom und zur Klagemauer, doch die sind bis Sonntag geschlossen... auch der Oelgarten... mal gucken, morgen gibt es eine Prozession...

Also fuehrte mein weg dann raus aus der Altstadt und zack steht man in Jerusalems feinsten Viertel mit Geschaeftsmeile. Diesen Umschwung muss so eine kleine Seele erste einmal verkraften.

Bei der Autostation lief es nicht ganz reibungslos. Ich hatte die Wahl zwischen einem Transporter oder Automatic. Dabei muss ich wohl so verzweifelt ausgesehen haben, dass sich dann doch noch ein Ibiza mit Schaltung finden liess.

Jetzt bin ich hinter den Sieben Bergen... den sieben Judaischen Huegeln in meinem Kibbutz angekommen, doch davon morgen, Kibbutz ist doch anders als angenommen...